Unwinding Erinnerst du dich an die Zeit, als Telefonhörer noch über Kabel mit dem Telefon verbunden waren? Und dass diese Kabel manchmal fürchterlich verknotet waren? Die Lösung bestand darin, sie einfach mal herunterbaumeln zu lassen -- das Kabel hat sich dann selbst seinen Weg des Entwirrens gesucht, drehend, springend, hüpfend. Etwas Ähnliches können wir auch im Körper beobachten, die Osteopathie bezeichnet es als Unwinding. Indem die/ der Behandelnde der/ dem Empfangenden den Raum gibt, z.B. durch absichtsloses, leichtes Halten am Nacken, sucht das System der/ des Empfangenden nach Lösungen für eventuelle Imbalancen, die in langsamen, abrupten, subtilen, kräftigen, immer unvorhersagbaren Bewegungen bestehen können. Neulich durfte ich ein solches Unwinding während einer Tantra-Massage begleiten. Ich war erst überrascht, als sich der Kopf meiner Klientin deutlich in eine Richtung bewegte, abrupt wieder in die Mitte kam, erneut zur Seite wollte. Für eine oder zwei Minuten habe ich diese Bewegungen sanft begleitet, ohne sie zu unterbrechen, steuern oder vorhersagen zu wollen, dann kamen Nacken und Kopf zur Ruhe. Na klar -- der Körper sagt ja nicht 'das ist eine Tantra-Massage, das gehört nicht hierher'. Er nimmt den Raum einfach dankend an.

Previous Post